Dienstag, 1. Oktober 2013

Alaska, The Last Frontier

„Was war dein Highlight in Alaska“ fragt mich Fritz abends in Dawson City bei einem Bier in der Bar in der Diamond Tooth Gerties Gambling Hall. „Alaska“ antworte ich ohne eine Sekunde zu überlegen. Da wir eine ähnliche Route durch Alaska und das Yukon Territorium gefahren sind und wir uns unterwegs immer wieder mal begegnet sind haben wir ausreichend Gesprächsstoff für einige Biere.
Fritz ist ein alter Hase. Er ist mit seiner Erika und einem Toyota Landcruiser die letzten Jahre kreuz und quer durch Afrika gefahren. Seit Mitte Juni, nachdem der Landcruiser general überholt wurde sind die Beiden für die nächsten Jahre in Amerika unterwegs. Von Alaska bis Feuerland. Zwischendurch fliegen sie immer wieder mal für ein paar Monate nach Hause zum Skifahren und mit ihren Enkeln Weihnachten zu feiern.

Ich erzähle Fritz, dass wir in den 3 Monaten die wir nun in Kanada und Alaska unterwegs sind schon 18.000 km abgespult haben. Mit dem Fahrrad habe ich 2500 km zurück gelegt. Spannend waren die Rad-Touren besonders in Alaska.  Auf den einsamen Strassen, wo nur sehr selten ein Auto kommt, hat nicht nur mein Boschantrieb für einen kräftigen Vortrieb geholfen, auch das Adrenalin im Blut half die Steigungen leicht zu nehmen und den Blick zu schärfen wenn man ständig den Waldrand nach Bären abscant , die einem  die Vorfahrt streitig machen könnten. Fritz kann das gut verstehen, er ist auch Radler und sie hatten auch viele Bärenbegegnungen. In Alaska begegnen einem aber nicht nur Grizzlys, Braun- und Schwarzbären. Viele andere Tiere konnten wir beobachten: Moose, Cariboos, Elk´s, Wölfe, Füchse, Wale, Seehunde, Seeottern, Bisons, Dallschafe und ich weiß nicht was sonst noch. „Habt ihr in Haines die Grizzlys am Lutac Inlet beim Lachsfischen gesehen?“ fragt Fritz während ihn eines der Barmädchen neckt und sich auf seinen Schoss gesetzt hat. Ich komme nicht zum antworten weil ein anderes Mädchen mit ihrer Oberweite direkt vor meinem Gesicht wackelt. Der nicht unangenehme Spuk ist aber schnell wieder vorbei, weil die Mädchen wieder auf die Bühne müssen und wieder fliegen Beine und Röcke. Nachdem die Show um ist, kann ich auf die Frage von Fritz antworten. „Ja, wir haben sogar eine Bärenmutter gesehen die für ihr Junges gefischt hat.“ Ich wechsle das Thema, da es ja noch so viel zu erzählen gibt. „Ihr seid doch auch die Dalton Highway bis zum Arktischen Ocean hoch gefahren.“ „Ja, war ein tolles Erlebnis“ Antwortet Fritz, dann fährt er fort zu erzählen wie die Taiga langsam in die Tundra gewechselt hat, beide Landschaftsarten hatte er bisher noch nicht gekannt. Wie sich die Oil-Pipeline, durch die ein Großteil des amerikanischen Wohlstandes fliesst, entlang der Dalton wie eine Riesenschlange durch die Wildnis schlängelt. „Am Arktischen Circel waren die Moskitos so riesig und aggressiv wie wir es nur selten erlebt haben“ unterbreche ich kurz die Schilderungen von Fritz. Edda erzählt von den Elk,s die in der Abendsonne mitten durch die Containerstadt Deadhorse spaziert  sind, wo einige tausend Ölbohrer arbeiten und wohnen und von dem wunderschönen Abend am Fluss am Rand von Deadhorse, wo der Sonnenuntergang direkt in den Sonnenaufgang übergegangen ist.
„Seit ihr auch über Chicken nach Alaska eingereist“ fragt Erika. „Ja, über die Top of the World Highway“  und, fragt Erika weiter, „musstet Ihr auch Euer Feuerholz aus Kanada in die Schlucht werfen.“ „Ja“ wir mussten alle lachen weil wir wussten, wie schwer sich Fritz von seinem Feuerholz trennt. „Ward Ihr auch in Seward“ will Edda von Fritz und Erika wissen. „Nein, wir waren in Valdez“  „Wir haben einen Tagesausflug mit dem Schiff zu den Gletschern gemacht“ und dann erzählt Edda voller Begeisterung von den Walen mit ihren riesigen Schwanzflossen, den Seehunden die sichtlich Spass daran haben im Wasser herum zu tollen, von den Seeotern mit ihren putzigen Gesichtern, die es ihr besonders angetan haben. Wie sie rücklings im Wasser liegen und ihren Fisch verspeisen. Und dann die kalbenden, riesigen Gletschern. Wie es immer kälter wird, wenn man mit dem Boot auf sie zufährt. Wenn man ganz nah bei ihnen ist, braucht man Handschuhe und eine Wollmütze obwohl die Sonne scheint. Es wird einem ganz komisch wenn es ständig kracht und riesige Brocken Eis ins Meer stürzen und man so nah am Gletscher steht. „Bei unserer Tour in Valdez war es genau so, einfach grandios“ antwortet Erika auf Edda´s Erzählungen. 
Inzwischen haben wir einige Biere getrunken, und wir kommen ins schwärmen über unseren Flug, den wir alle vier gemeinsam mit einem kleinen Wasserflugzeug von Whitehorse aus unternommen haben. Wir sind drei Stunden über die Gletscher des Kluane Nationalpark`s geflogen und sind zwischen gelandet auf dem Bennet Lake, dort wo der Chilkoot Trail endet. Für uns ein ganz besonderes Erlebnis, denn den Chilkoot Trail wollten wir immer mal laufen, haben es aber nie getan. Es gäbe noch viel zu erzählen aber zum einen sind wir ja kein Reiseführer und zum anderen wollen wir noch einige andere Bars und Saloons besuchen. Was wir dann auch noch ausgiebig getan haben. 

Inzwischen sind wir in den USA mit einem schnelleren Internet das auch ein paar Bilder verträgt.
































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