Mittwoch, 8. Januar 2014

Easy Drive USA


Im Laufe der Monate haben wir uns an das einfache Reisen in den USA gewöhnt. Wir haben uns daran gewöhnt, dass uns alles gesagt wird was wir tun sollen. Den ganzen Tag sagt mir mein Navi, wohin ich fahren soll, wo es besonders schön ist, wie schnell ich fahren darf, wo wir etwas zu essen bekommen, wo wir einkaufen können, wo wir tanken müssen und wo wir übernachten. Wir bekommen immer und überall einen Parkplatz, auch in den Innenstädten. Die Strassen sind frei und was ein Stau ist haben wir schon vergessen. An Baustellen werden wir mit Pilot Cars vorbei geleitet, dass sind Baustellen-Autos mit einem Schild hinten dran „follow me“ die voraus fahren, damit wir keine Bauarbeiter überfahren. Gelegentlich gibt es keine Pilot-Cars, dann steht auf einem Schild „bitte keine Bauarbeiter umfahren“ und wenn man es doch tut, steht auch gleich die zu erwartende Strafe darauf : „$10.000 Strafe pro Strassenarbeiter“.  Dafür, dass die Verschmutzung der Strasse -z.B. Mac Donald-Tüte aus dem Fenster werfen- $ 2000 Strafe kostet, finde ich einen umgenieteten Bauarbeiter recht billig. Überhaupt haben die Amerikaner wenige Verkehrsschilder deren Sinn man erst in einer Fahrschule lernen muss. Die schreiben auf ihre Schilder einfach drauf was zu tun bzw. nicht zu tun ist. So brauchen die Amerikaner und natürlich auch wir nicht zu lernen, was ein Parkverbotsschild ist.  Die schreiben nicht mal drauf, dass man hier nicht parken darf, nein da steht „Bitte Parken sie wo anders“, meisten schreiben sie auch noch drauf wo man parken soll. Z.B. auf der anderen Strassenseite. Oder „wenn sie sich auf der Abbiegespur befinden, müssen sie abbiegen“ oder „die nächsten 5 Meilen dürfen sie nicht jagen“ da wissen wir allerdings nicht immer, ob wir uns die uns die nächsten 5 Meilen sicher oder den Rest des Tages unsicher fühlen sollen. Überholverbotsschilder sind unbekannt, da steht einfach drauf „überholen sie nicht bei Gegenverkehr“ oder schlich „nicht überholen“ oder „seien sie bereit um jederzeit zu stoppen“. Wenn man verkehrt in eine Einbahnstraße fährt kommt irgend wann ein Schild auf dem steht „der falsche Weg“ da weiss man doch Bescheid, oder. Manchmal kommen die Schilder sehr schnell und unvermutet und bevor man sie lesen kann ist man vorbei. Einmal konnte ich ein Schild nicht lesen, da habe ich angehalten und bin rückwärts zum Schild gefahren, da stand dann drauf „das Rückwärtsfahren ist hier verboten“  Der Klartext auf den Verkehrsschilder erspart den Amerikanern doch glatt die Fahrschule.
Früher, damit meine ich den Anfang unserer Reise habe ich mich immer wieder mal gegen die ganze Bevormundung aufgelehnt, nicht dass ich gleich die Strassenarbeiter umgefahren hätte, auch ans Jagdverbot habe ich mich gehalten aber ein Gutsle-Papier habe ich schon mal aus dem Fenster geworfen und der Dame im Navi hab ich schon manchmal gezeigt wer der Chef ist. Da bin ich einfach mal rechts abgebogen, obwohl sie geradeaus gesagt hat. Da gab es mit Edda Ärger, aber das war mir egal, ein wenig Freiheit muss man sich bewahren. Heute, nach sechs Monaten durch die USA, geniessen wir das Easy Drive, wir rollen so dahin, tun was man uns sagt und glauben wir sind frei. 
Aber jetzt rollen wir nach Mexiko. Fast neige ich zu sagen, Gott sei Dank ist unser Spanisch so schlecht, dass wir die Schilder nicht verstehen, wenn es den welche gibt.
Wir sehen uns in Mexiko.

1 Kommentar:

  1. Ein schöner Beitrag! Ich habs auf meiner Reise N.Y.C nach Frisco ganz ähnlich erlebt im letzten Jahr. Ich wünsche Euch weiter viel Spass! Mein Blog: http://go-west-man.blogspot.ch Lieber Gruss von Foftain

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