Samstag, 8. März 2014

San Miguel de Allende und die Globetrotter

Wir haben sechs Wochen an den Stränden der Baja California gefaulenzt, haben hunderte von Walen beobachtet die hier ihre Jungen aufziehen, sind mit Seehunden geschwommen, beim Schnorcheln die Fische mit gestreiften Schlafanzügen beobachtet und fasziniert über die Kiter gestaunt, wie sie mit ihren kleinen Brettern und den großen Schirmen in einem affenartigen Tempo die Wellen durchschneiden und wir sind durch riesige Kakteenwälder gewandert. Kurz, wir haben Urlaub gemacht. 
Seit einigen Wochen sind wir im mexikanischen Hochland. Wunderschöne Landschaft, tolles Klima mit quirligen, bunten Kolonialstädten, netten Leuten, klasse Essen und allenthalben Mariachi-Musik    http://www.youtube.com/watch?v=919VXer591k
Im Moment sind wir in San Miguel de Allende auf einem kleinen Campingplatz mitten in der Stadt. Hier treffen sich Panamericana Reisende, die von Norden nach Süden und von Süden nach Norden reisen, manche sind hier auch hängen geblieben.

Im Moment stehen hier 
  • Zwei Kanadier mit ihrem VW-T3, sie sind unterwegs nach Panama.  
  • Ein Österreichischer Gastronom, der sein Hotel verkauft hat und mit seinem Toyota Hilux seit vier Jahren durch die Welt fährt - Afrika - Mongolei - China. Im Moment ist er von Feuerland Richtung Alaska unterwegs.
  • Dann gibt es die beiden Schweizer Mädchen, die sich für 2 Jahre beurlauben ließen und mit einem bimobil auf einem Toyota Lan Cruiser  von Alaska nach Feuerland unterwegs sind. 
  • Dann zwei Osnabrücker die zu Hause ihr Haus verkauft haben und ihren gesamten Hausstand in ein WoMo auf Fiat-Basis verlagert haben und seit Sommer 2013 von Norden nach Süden unterwegs sind. Reise Open End.
  • Ebenfalls Mit einen WoMo auf Fiat-Basis sind zwei Franzosen von Norden nach Süden unterwegs. Im Moment lassen sie sich ihr Dach reparieren, weil jemand von einer Autobahnbrücke einen Stein auf sie geworfen hat. Zum Glück landete der Stein nicht in der Windschutzscheibe.
  • In einem Iveco mit spanischen Kennzeichen durchkeuzt ein Deutsches Rentnerehepaar seit 8 Jahren den amerikanischen Kontinent von Süden nach Norden, von Osten nach Westen und zurück, und zurück, und zurück, und zurück... im Moment sind sie wieder Richtung Süden unterwegs. Zwischendurch sind sie immer wieder mal ein paar Monate zu Hause.
  • Gleich daneben steht ein VW-Bus T3 mit dem zwei reifere Deutsche Damen schon länger in Mexiko und USA unterwegs sind. 
  • Neben uns steht ein junges Schweizer Paar aus Sankt Gallen, die mit ihrem roten Bulli (VW-Bus T2) schon zum dritten mal auf dem amerikanischen Kontinent unterwegs sind. Dieses mal geht es bis Kolumbien und Venezuela.
  • Das Deutsche Paar mittleren Alters in dem MAN Expeditionsmobil war von Alaska nach Feuerland unterwegs, ist dann aber vor 5 Jahren hier hängen geblieben. Seither leben sie hier in ihrem MAN. 
  • Dann gibt es noch drei Australier, die mit ihren Motorrädern von Südamerika kommend nach Alaska unterwegs sind. 
  • Unser neuer Freund der Norweger Steinart, Unternehmer, der vor 10 Jahren seine Firma verkauft hat, dann 10 Jahre ehrenamtlich für die Eindämmung von Polio gearbeitet hat, sich dann mit 72 Jahren einen alten VW-Bus T3 Syncro kaufte, den er in mühevoller Kleinarbeit und viel Geld zu einem tollen Wikingermobil hochgerüstet hat und jetzt damit alleine unterwegs ist, um die Welt zu umrunden. Von Halifax nach Alaska, weiter nach Feuerland, verschiffen nach Australien, verschiffen nach Malaysia, durch Südostasien und China in die Mongolei, durch Russland und dann die Seidenstrasse zurück nach Europa. Das alles in drei Jahren.
  • Dann gibt es noch den Deutschen Professor, der mit einem Toyota Hilux von Alaska nach Feuerland unterwegs ist und mit seiner großen Kamera gerne Leute fotografiert.
  • Ein Englisches Paar, die mit zwei Kawasaki unterwegs sind nach Feuerland.
  • Ein Amerikanisches Ehepaar, beide über 90, aber sie fahren jedes Jahr mit ihrem WoMo hier runter wo sie den Winter verbringen. Er kommt jeden Morgen bei uns vorbei und will wissen was für ein Auto das ist, weil er so was noch nie in Amerika gesehen hat. Ich erkläre es ihm immer ganz geduldig und ausführlich. Wenn ich dann sage „dann bis morgen“ kichert er und humpelt zu seinem WoMo zurück.
  • Ein Deutsches Paar, die ihre Firma an die Tochter übergeben haben und die jetzt mit einem Dethleffs WoMo den Norden bereisen, aber den Winter in Mexiko verbringen. Im Moment wird sein WoMo gerade repariert, weil ihnen ein Hirsch vorne rein gesprungen ist. Die Handwerker kommen hier auf den Platz. Irgendwann wollen sie dann nach Deutschland zurück, sich einen älteren Sprinter kaufen (die neuen kommen anscheinend mit dem Sprit hier nicht zurecht) und damit dann Südamerika bereisen.
  • Ein Holländer und zwei Deutsche über die ich noch nichts weiss stehen noch da.
  • Gerade rollt Willi mit seiner grünen Minna in den Hof. Ein alter Haudegen, der den Kontinent unsicher macht und seine schwarze Frau alle Boutiquen leer kauft.


Ein buntes Häufchen und viele, viele spannende Geschichten. Unnötig zu erwähnen, dass ein Bier oder eine Flasche Wein nicht ausreicht, wenn Abends die Abenteuer, Spässe und Geschichten die Runde machen.

1 Kommentar:

  1. stolz bin ich, and bloody jealous ;)) . working on a overland-vehicle-fur-3 here.

    love, M

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