Montag, 22. Februar 2016

Panama, Invasion der Overlander

wir stehen in Boquete bei Axel im Garten. Axel ist Deutscher und schon seit ewigen Zeiten in Panama. Er betreibt hier eine tolle Pension und baut Kaffe an. Er kennt tausend Geschichten, die er auch gerne erzählt, er weiss praktisch alles über Panama und kennt die Gegend wie seine Westentasche. Boquete in Panama soll der beliebteste Alterssitz auf der Welt sein. Entsprechend viele Amerikaner haben sich hier nieder gelassen. Ich möchte jetzt nichts schlechtes über die Amerikaner sagen, aber ich möchte hier nicht leben, auch wenn die Gegend sehr schön ist und durch die Höhenlage, 1600m ein angenehmes Klima herrscht. Für meinen Geschmack einfach zu viele Amerikaner ausserhalb der USA. Natürlich gibt es auch Europäer, aber die sind in der Minderzahl. Und ja, Panamesen laufen auch noch ein paar rum.
Die Anfahrt war wirklich spektakulär. Wir kamen von der Karibikseite und sind bei stürmischem und regnerischem Wetter durch dichten Regenwald über die Berge Richtung Pacific-Küste unterwegs. Der starke Regen unterstützt von Sturmböen brachte beinahe unsere Scheibenwischer zum Stillstand und manche Sturmböen hätten es beinahe geschafft -trotz unserer drei Tonnen- uns in eine tiefe Schlucht hinunter zu schleudern. Je höher wir kamen um so stärker tobte der Sturm und zerrte an unserem Auto und unseren Aufbauten als ob er es zerreissen wollte. Und dann geschah etwas unglaubliches. Als wir die letzten Kuppe überfuhren änderte sich alles. Innerhalb von höchstens einhundert Metern wechselte das Höllenwetter in strahlenden blauen Himmel und der dichte Tropenwald wich gelb leuchtenden Wiesen und offenen Kiefernwäldern. Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, würde ich es niemandem glauben und in die Märchenkiste der Overlander ablegen.



In Boquete hofften wir andere Overlander zu treffen und einen möglichen Verschiffungspartner nach Kolumbien zu finden. Aber Fehlanzeige, zwei Tage standen wir alleine in Axels Garten. Am dritten Tag rollten sie aber an. Aus allen Richtungen kamen sie angefahren und abends um 17:00 Uhr war der Garten von Axel überfüllt. Axel wusste gar nicht wie ihm geschah, aber durch rangieren und zusammenrücken musste niemand weg geschickt werden. Vorsichtshalber hat Axel aber jedem gesagt, dass er aber nur eine Dusche und eine Toilette für die Overlander hat. Wir kamen damit zurecht. Den meisten ging es wie uns, sie sind schon lange nicht mehr auf andere gestossen und entsprechend viele Geschichten wurden erzählt. Von Überfällen in Peru, beinahe Abstürze in Ecuador, ein Vulkanausbruch wo es echt heiß wurde und man nur mit viel Glück der heißen Asche entkommen ist, Pannen im Hochland von Bolivien, von den tollen Frauen in Kolumbien, den tollen Zigarren in Nicaragua usw. Der Abend war zu kurz für alle Geschichten. Einen geeigneten Verschiffungspartner haben wir allerdings nicht gefunden. Die Holländer mit ihrem Landcruiser waren die Einzigen, die ebenfalls Richtung Kolumbien unterwegs waren, aber die hatten schon ihren Verschiffungspartner. Inzwischen haben wir aber über einige Foren mit möglichen Partnern Kontakt aufgenommen. Zudem haben wir Tea Kalmbach (Verschiffungsagentin) kontaktiert.
Ich denke, die ganze Sache sieht sehr vielversprechend aus.

Brief an Elke und Alli in Mali

Bettwäsche aus Mali für den kleinen Mann aus Panama


Liebe Elke, lieber Alli,
ich habe ein nettes Bild für Euch, dass Dich Elke ganz sicher besonders freut. Du kannst Dich sicher noch an die blaue Bettwäsche erinnern die du uns mal genäht hast als wir das letzte mal bei Euch in Mali auf Besuch waren. Wir haben sie geliebt und die letzten Jahre praktisch jede Nacht darin geschlafen. Da sie nun aber doch in die Jahre gekommen ist und hie und da eine Blessur bekommen hat, war es gestern soweit. Edda hat sie schweren Herzens ausgemustert. Aber da sie noch lange nicht in einem Zustand ist, wo man sie einfach im Müll entsorgen könnte, hat sie Edda einer Familie hier in Panama geschenkt.
Am nächsten Tag dann das “Geschenk” für uns und eigentlich noch mehr für Dich Elke.
Unser Bettzeug wurde zur Zudecke für das Baby der Tochter des Hauses.

Elke:
das freut mich aber sehr, dass es irgendwo in Panama jemand ganz Kleines gibt, der noch große Freude an einem malischen “Erbe” hat. Es hält es sogar fest ;-) Was wohl mal aus ihm wird?

Sonntag, 21. Februar 2016

Beim Deutschen Metzger am Imbisswagen.

Das hätten wir nicht erwartet. Wolfgang aus Stuttgart, oder Ernesto wie er sich selbst nennt, weil die Panamesen das angeblich besser verstehen, hat uns schon ein wenig in die Gepflogenheiten von Boquete eingeführt. Welche Kneipen Inn sind, wo man auf keinen Fall essen sollte, welcher Supermarkt das beste Angebot hat, wo es das frischeste Obst und Gemüse gibt, in welchen Kneipen die besten Musiker spielen, usw. Jetzt bot er sich an, uns beim Deutschen Metzger einzuführen. Hier gab es nicht nur exzellenten Leberkäs zwischen einem tollen Brötchen, echte Nürnberger Bratwürste, Schweinshaxen und sonst noch einige Leckereien. Dort trifft man auch die Welt. Während wir unseren LKW verspeist haben lernten wir einen deutschen Konsul, einen Rotarypräsidenten, den Fußballnationaltrainer von Belgien und sonst noch wichtige Leute, alles dicke Freunde vom Deutschen Metzger kennen.
Ein deutscher Imbisswagen als Treffpunkt der High Society. Toll.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Costa Rica, die Schweiz lässt grüßen.

Es ist schwierig etwas negatives über Costa Rica zu sagen, dafür ist es zu schön und hat eine perfekte Infrastruktur. Vielleicht eines, die Strassen sind für das Verkehrsaufkommen zu schmal, so dass es für den Fahrer beinahe unmöglich ist die Landschaft zu genießen, ohne einen Unfall zu riskieren. Trotzdem haben wir Costa Rica nach einigen Tagen den Rücken gekehrt. Es gab für uns nichts neues und überraschendes mehr. Wir hatten auch das Gefühl, als ob das Land völlig überteuert ist. Jeden Tag 50 bis 100 Dollar für Parkeintritte auszugeben für etwas was wir schon oft gesehen haben, hatten wir keine Lust.
Wir haben einige schöne Tage auf der Finca Cañas Castilla bei den Schweizern Guido und Agi verbracht. Eine wunderschöne Finca direkt am Fluß mit Krokodilen, Brüllaffen, „normalen“ frechen Affen, Faultiere, die in den Bäumen rum hängen, bunte, große und kleine Vögel. Der prächtige Hahn schickt abends seine 5 Hennen auf einen Baum zum schlafen. Guido erklärt mir, „dass macht er wegen den Boa´s“. Schlauer Hund der Hahn. Wir haben die Finca zu Fuß und auf dem Rücken von Pferden durchstreift. Abends gab es bei Guido feine Zigarren aus Nicaragua und dann wurden wir doch noch überrascht. Im ersten Augenblick dachte ich, es ist etwas passiert. Beim zweiten Ton war klar, es ist ein Alphorn. Auf der Finca gab es noch eine Gruppe Schweizer Gäste und die haben aus der Schweiz doch tatsächlich ein Alphorn mitgeschleppt. Das Alphorn, untermalen von den nächtlichen Dschungelgeräuschen Costa Rica´s klang dann doch ein wenig skurril. Aber ich hatte verstanden, warum Costa Rica als die Schweiz von Zentralamerika bezeichnet wird und ich Dummer hatte geglaubt, dass ist wegen den Preisen ;)
Wir hatten gehofft, hier jemanden zu treffen mit dem wir einen Container für die Verschiffung nach Kolumbien teilen können. Leider Fehlanzeige.
























sind halt Schweizer 
























Panama wird wieder interessanter